Die Betriebswirtschaftslehre ist in der Jobampel ganz unten im roten Bereich angekommen in unmittelbarer Nähe „schlimmer“ Geisteswissenschaften wie Geschichte. Damit ist erstmals ein „berufsqualifizierendes“ Studium, also eines, das mehr oder weniger direkt für den Arbeitsmarkt verwertbar ist, weit abgerutscht. Es ist damit deutlich hinter Fächer gefallen, die keine unmittelbare berufliche Verwendung haben, wie etwa Mathematik, Physik und Chemie.  Meine These: Der von mir schon 2011 beschriebene Trend wird sich fortsetzen.

1. BWL ist wie Badezusatz

Betriebswirtschaftliche Qualifikationen werden mehr und mehr zu einem „Must“ in allen Fächern.  Überall kann man  sie erwerben, als MBA, als betriebswirtschaftliche Zusatzqualifikation, in Mix-Studiengängen. Es macht keinen  Sinn mehr, nur noch BWL zu studieren. Mix-Master mit Wirtschaft lassen sich auch von nicht BWLlern belegen, meist brauchen sie nur einen Vor- oder Überbrückungskurs.

2. Andere Spezialisierungseinstiege sind eine starke Konkurrenz

Früher studierte man z.B. BWL mit Schwerpunkt Marketing oder Personalmanagement. Heute ist im Bereich Personal Wirtschaftspsychologie oder Wirtschaftspädagogik ein vielfach besserer Einstieg. Wer in Vertrieb oder Marketing tätig werden will, profitiert unserer Erfahrung nach am meisten von einem technischen oder halbtechnischen Hintergrund, z.B. Wirtschaftsingenieurwesen, da ca. 70% der Stellen eher im B2B angesiedelt sind. Und Finance-Leute sind gut beraten von Anfang an ihren Schwerpunkt im Finanzwesen zu setzen.

3. Analytische Denkfähigkeit wird anderswo oft besser gefördert

Ein natur- oder auch geisteswissenschaftliches Studium fördert, das ist wohl unstrittig, analytische und im Idealfall auch kritische Denkfähigkeit (kann man das trennen?) Wissen veraltet, 20 Jahre nach einem Studium sind maximal noch 30% der Inhalte abrufbar (sic!) – und was von diesen Inhalten ist dann noch aktuell? Aus vielen Fächern kaum etwas.

Kurzum: Es geht im Zeichen lebenslangen Lernens nicht mehr so stark um Inhalte und Anwendungen, sondern darum im Gehirn neuronale Strukturen zu schaffen, die weiteres Lernen fördern. Analytische Denkfähigkeit ist zudem eine Grundvoraussetzung für Kreativität. Da kann ein scheinbar so überflüssiges Studium wie Philosophie, das das Denken schult, plötzlich Sinn machen – zum Beispiel auch in der Kombi Philosophie und Wirtschaft oder, Danke für die aktuelle Ergänzung meiner Kommentatoren, Informatik und Philosophie.

Fazit:

„Was willst du damit später machen“, ist die Frage, die Menschen am häufigsten gestellt wird, die etwas nicht direkt Berufsqualifizierendes studieren. Vorwurfsvoll, teils verachtend. Aber: Muss man etwas damit „machen“? Ist konkrete Anwendung im Beruf Sinn eines Studiums? Die Geschichte der Bildung und der Universitäten begann mit einem „studium generale“ über die damals noch begrenzte Zahl an Fächern. Der Ursprung der Universitäten lag nicht in Industriehallen, sondern in Klöstern, in denen man sich – zum Beispiel – philosophischen Inhalten widmete. Mit Berufsqualifizierung und Arbeitsmarktauglichkeit hatte diese Bildung wenig zu tun – und das war für die PersönlichkeitsBildung eine gute Sache. Geht es in einem Studium um Persönlichkeit oder geht es um Tauglichkeit für die Wirtschaft? Ich finde: mindestens um ersteres und am besten um beides. Und kann darum auch verängstigte BWLer am Ende doch noch beruhigen. In diesem Sinn kann man ruhig alles studieren und auch BWL. Wenn´s einen interessiert.

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Über Svenja Hofert

Svenja Hofert ist vielfache Bestsellerautorin, die sich im deutschsprachigen Raum über mehr als ein Vierteljahrhundert ein hohes Renommee als Vordenkerin für das Thema Zukunft von Arbeit und Führung erworben hat. Ihr Motto "Zukunft der Arbeit mit Sinn und Verstand". Dieses Blog besteht seit 2006 und wird nur noch gelegentlich gepflegt. Folgen Sie der Autorin, indem Sie Ihren kostenlosen Newsletter Weiterdenken  abonnieren. Auf  Linkedin können Sie der Autorin ebenso folgen und erhalten 14tätig die Weiterdenken Essentials.

53 Kommentare

  1. Johann 16. Oktober 2013 at 15:48 - Antworten

    Liebe Frau Hofert,

    was soll ich bloß arbeiten? Ich habe BWL studiert und habe beim Big-Five eine Gewissenhafigkeit, die gegen 0 strebt Damit bin ich ein hoffnungsloser Fall.

    Aber zum Glück hat in Deutschland die Excel-Tabellen den Krieg gegen die Humanität gewonnen, das könnte meine Rettung sein.

    • Svenja Hofert 16. Oktober 2013 at 16:24 - Antworten

      oho, da besteht wirklich wenig Hoffnung…;-) Excel könnte Sie retten. Oder vielleicht doch eher die Tatsache, dass Sie ziemlich clever sind und feine Zwischentöne gut verstehen? LG Svenja Hofert

      • Johann 17. Oktober 2013 at 9:39 - Antworten

        So einen netten kommentar Ihrerseits nehme ich doch glatt in die Bewerbungsmappe auf 🙂

  2. Heike Methner 16. Oktober 2013 at 18:33 - Antworten

    Guten Abend,
    als ich vor 20 Jahren studiert habe ( Sozialpädagogik) galt BWL noch als Königsdisziplin. Heute sehe ich ganz viele fertige BWLer als ALG II -Empfänger.
    Ich glaube, dass die Studenten von heute gar keine Zeit mehr für Persönlichkeitsbildung haben. Ein wichtiger Punkt,der einfach zu kurz kommt.
    Liebe Grüße
    Heike Methner

  3. Natalie Schnack 16. Oktober 2013 at 21:56 - Antworten

    Liebe Svenja,

    ja, in der Tat ist BWL keine sehr clevere Studienwahl heute zu Tage.
    Ich war gerade an Mutter eines Abiturienten sehr gefordert, was die Studienfachauswahl meines Sohnes anging: Möglichkeiten aufzeigen, ohne zu überfordern und ohne zu drängen in die von mir selbst gewünschte Richtung. Erst standen Deutsch, Englisch und Philosophie zur Debatte. Auch Soziologie war im Gespräch. Psychologie wäre der Traum gewesen, aber der NC von 1,3 ist doch ein wenig zu hoch gegriffen.
    Jetzt startet er nach langem Hin-und-her mit der Kombi aus Informatik und Philosophie an der Uni Kiel. Jeder, der diese von dieser Wahl hört, wundert sich und fragt, ob es denn zusammen passt. Ich finde, es passt ausgezeichnet zusammen! Jetzt hoffe ich nur, dass es die richtige Wahl war und das Studium auch Spaß macht. Was danach kommt, wird sich zeigen. 🙂
    Herzliche Grüße
    Natalie

    • Gilbert 17. Oktober 2013 at 4:10 - Antworten

      Was besseres als die Kombi Informatik+Philosophie kann ich mir ehrlich nicht vorstellen! Gibt es echt Menschen, die das nicht sehen? Zuvor hat die Kombi Mathe+Philosophie die besten analytischen Denker hervorgebracht (siehe Russel und Kollegen). Jetzt wird das noch um die Coding-Praxis der Informatik erweitert. Das ist auch vom Job-Potenzial her erste Wahl.

  4. Mathilda 16. Oktober 2013 at 21:57 - Antworten

    Ein wunderwunderwunderbares Fazit! Danke dafür! Bei meinem geisteswissenschaftlichen Studium atmen nun alle auf, nachdem ich in den letzten Wochen einen konkreten Berufswunsch äußere. Ansonsten war es immer wieder eine Herausforderung, sich zu erklären: “Nein, ich weiß noch nicht, was ich damit machen werde und ich finde das aktuell auch noch nicht so wichtig.” Manchmal hatte ich das Gefühl, ich rede mit diesen Worten gegen eine Wand. Viele Grüße!

  5. Maik M. 18. Oktober 2013 at 11:43 - Antworten

    Hallo Frau Hofert,

    habe vor ca. 15 Jahren Sozialpädagogik studiert. Nunmehr habe ich noch einen MBA im Bereich Sozialmanagement absolviert. Eine dementsprechende Stelle in der Verwaltung einer sozialen Einrichtung zu ergattern ist mir nicht gelungen. Da viele leitende Positionen in sozialen Einrichtungen von BWLern besetzt sind, wollte ich nun ein reines BWL-Studium als Fernstudium mit Diplomabschluss beginnen. Ein M.A. Personalentwicklung als Fernstudium wäre auch noch möglich. Nun bin ich hin- und hergerissen. Was könnten Sie mir raten?

    • Svenja Hofert 18. Oktober 2013 at 12:31 - Antworten

      Hallo Maik, ich würde im Zweifel in den Personalabteilungen fragen. Der Sozialbereich ist oft ausgesprochen konservativ und wenn BWLer dort sitzen werden Sie geneigt sein, sich für andere BWLer zu entscheiden. Im Zweifel sind Gespräche der beste Weg. Und manchmal geht es gar nicht ums Studium, sondern um Praxis. LG Svenja Hofert

  6. Markus Winter 8. November 2013 at 14:43 - Antworten

    BWL ist ein rein generalistisches Studium und jede Spezialisierung macht sicherlich Sinn. Dennoch gibt es auch in den klassichen BWL-Fächern wie Marketing, Rechnungswesen oder Personalwirtschaft genügend Möglichkeiten, sich über ein Master-Studium zu spezialisieren. Ich kann den Grundgedanken nachvollziehen, teile ihn aber nicht zu hundert Prozent. Die Persönlichkeitsbildung macht sich nicht daran fest, wie berufsqualifizierend ein Abschlus ist. Es sit vielmehr die Frage, wie intensiv sich jemand mit einem Thema auseinandersetzt bzw. das Thema durchdringt.

    • Svenja Hofert 8. November 2013 at 18:44 - Antworten

      Hallo Herr Winter nichts anderes sage ich ja… Ich glaube aber eben, dass es einen Unterschied zwischen den Finanzlastigen Themen und Marketing/Kommunikation/personal gibt. Einen deutlichen sogar, wie ich täglich sehe. LG Svenja Hofert

  7. Mark Lehr 22. November 2013 at 16:23 - Antworten

    Liebe Frau Hofert,

    ich kann alle Ihre Argumente nachvollziehen und sehe das teilweise ähnlich wie Sie. Aber versuchen Sie doch mal klassische Themen wie bspw. Personalmanagement zu studieren. Damit meine ich als Studium mit dem Schwerpunkt Personalmanagement. Das gibt es nicht, zumindest habe ich keins gefunden. Man wird zwangsläufig dazu gezwungen BWL mit einem Schwerpunkt zu studieren.
    Ich wollte im Fernstudium Personalmanagementstudieren und bin habe kaum Angebote gefunden, bis auf diese Seite. Das ist leider auch die Wahrheit, es gibt eben nicht die Studiengänge die man gerne studieren möchte, der Weg führt zwangsläufig über ein BWL-Studium, leider.

    Mit freundlichen Grüßen

    Mark Lehr aus dem hohen Norden

  8. Mark Lehr 23. November 2013 at 10:31 - Antworten

    Liebe Frau Hofert,

    ich kann alle Ihre Argumente nachvollziehen und sehe das teilweise ähnlich wie Sie. Aber versuchen Sie doch mal klassische Themen wie bspw. Personalmanagement zu studieren. Damit meine ich als Studium mit dem Schwerpunkt Personalmanagement. Das gibt es nicht, zumindest habe ich keins gefunden. Man wird zwangsläufig dazu gezwungen BWL mit einem Schwerpunkt zu studieren.
    Ich wollte im Fernstudium Personalmanagement studieren und bin habe kaum Angebote gefunden, bis auf diese Seite. Das ist leider auch die Wahrheit, es gibt eben nicht die Studiengänge die man gerne studieren möchte, der Weg führt zwangsläufig über ein BWL-Studium, leider.

    Mit freundlichen Grüßen

    Mark Lehr aus dem hohen Norden

    • Svenja Hofert 23. November 2013 at 14:54 - Antworten

      Hallo Herr Lehr, wer ins Personal will, kann auch mit Bildungswissenschaften oder Wirtschaftspsychologie anfangen – gerade letzteres ist spezieller für den Bereich Personal, bietet aber noch andere Ansatzpunkte. Ich würde eher nicht im Bachelor schon Personalmanagement studieren. Das wäre eher auf Aufbau nach Berufserfahrung. LG SH

  9. Reinhard Kröger 8. Januar 2014 at 13:09 - Antworten

    Motivierender Artikel mit Tiefgang, der die Veränderungen in verschiedenen Branchen gut abbildet!

  10. […] 3 schlagende Argumente gegen BWL als Erststudium – “Ein natur- oder auch geisteswissenschaftliches Studium fördert, das ist wohl unstrittig, analytische und im Idealfall auch kritische Denkfähigkeit.” […]

  11. angie.kasner@gmx.de 5. Februar 2014 at 14:45 - Antworten

    Liebe Frau Hofert,
    auch ich muss Mark Lehr zustimmen. Will man ins
    Controlling, (Rewe…), so muss man zwangsläufig BWL studieren und seinen Studienschwerpunkt dementsprechend wählen.
    Ebenso ist es unmöglich als Lehramtsstudent/-absolvent im Personalwesen Fuß zu fassen. Lieber nimmt man einen BWLer, der Personalmanagement als Schwerpunkt gewählt hat. Hat ein Lehramtsabsolvent (Universität) im Personalwesen weniger “Ahnung” als ein BWLer? Gibt es für den Lehramtsabsolventen überhaupt eine Möglichkeit sich für die Wirtschaft im Form eines Masters zu qualifizieren oder sollte er lieber ganz von vorne mit dem “Bachelorstudium” beginnen? Liebe Frau Hofert, wie sehen Sie das?
    Viele Grüße
    Angela Kasner

    Mit freundlichen Grüßen

    Mark Lehr aus dem hohen Norden

    • Svenja Hofert 5. Februar 2014 at 21:11 - Antworten

      Danke für den Kommentar. Ja, derzeit muss man sicher BWL studieren für einen Finance-Lebenslauf, aber für Personal gibt es Wirtschaftspsychologie, Bildungswissenschaften/Pädagogik und BWL mit SP – mindestens. Es gibt keinen goldenen Weg, nur einen individuell richtigen und gut durchdachten. Klar ist, dass sich das Einstellungsverhalten der Firmen ändert und weiter ändern wird. Schon jetzt höre ich das allzu gradlinig auf ein Thema ausgerichtete Lebensläufe nicht immer und überall gut ankommen. Machen Sie nichts, weil es irgendeine Spielregel verlangt. Machen Sie Dinge, weil Sie sie durchdacht haben – auch hinsichtlich künftiger Entwicklungen und eigener Motivationen. LG SH

  12. Stephan Dorath 5. Februar 2014 at 16:16 - Antworten

    Sehr geehrte Frau Hofert,

    sie haben Recht, dass die Abwertung der BWL zur Zeit einen pragmatischen Trend darstellt und ich kann nicht genug betonen, wie vollkommen verblendet die Wirtschaft diese Sau durchs Dorf treibt, vorbei an jeder Beruflichkeit, die jeden Berufenen zu neuen Höchstleistungen und kreativen Ansätzen treibt.

    Ein Vollblut-Ing. muss sich inzwischen mit Inhalten befassen, die komplett ausserhalb seiner Kernkompetenz, seiner intrinsischen Motivation UND, was noch viel dramatischer ist, ausserhalb seiner Beruflichkeit liegen. Das führt zu systematisch implementierten, ineffizienten Denk- und Verhaltensmustern der Akteure, die weder der kaufmännischen noch der technischen Seite gerecht werden können. Frei nach Kant “Ich kann, weil ich will, was ich muss”, kann ein Ing. eben nicht kaufmännisch handeln, weil er schlicht intrinsisch nicht will, was er extrinsisch muss. Jeder, der sich mit Motivationsforschung auseinander gesetzt hat, weiss recht genau was das für die Arbeitsleistung bedeutet. Der Ing. will konstruieren, technologische oder technische Probleme lösen und sich nicht mit der effizienten Marktdiffusion seiner Konstruktionen beschäftigen. Genauso wenig ist ein BWLer intrinsisch motiviert sich mit den technologischen Feinheiten eines Patents auseinander zusetzen. Er will ein marktfähiges Produkt, er will das Produkt dem Bedarf anpassen oder den Bedarf wecken oder einen erkannten Bedarf befriedigen, er will das Produkt dem Markt zuführen und damit Geld für weitere Investitionen und die R&D-Abteilung verdienen. Und wenn das nicht funktioniert, weil das Produkt über die entsprechenden Eigenschaften nicht verfügt, die sich zudem noch permanent anzupassen haben, dann kickt der BWLer das Produkt schlicht aus dem Portfolio, während der Ing. mit Badezusatz und persönlicher Bindung zum Produkt noch daran festhält und versucht sunk costs in der R&D-Abteilung zu vermeiden, während sich 20 bessere Investitionsalternativen finden lassen.

    Noch ein Hinweis: Wenn ein Ing. 30% seiner Lebenslernzeit darauf verwendet sich in die BWL zu vertiefen, hat er in Relation
    zum Vollblut-BWLer 70% der kaufmännischen und zum Vollblut-Ing. 30% der ingenieurwissenschaftlichen Inhalte nicht gelernt und vice versa.

    DAS ist nicht effizient.

    • Svenja Hofert 5. Februar 2014 at 21:07 - Antworten

      Hallo Herr Dorath, danke für diesen guten Kommentar. Das ist eine Perspektive, die richtig und wichtig ist, aber ich fürchte fast, dass es nicht nur darum geht, Ing-BWL-Mixe zu erstellen, die Motivationstechnisch kritisch und inhaltlich schwach sind. Es geht eben auch darum, dass das Lernen – da auch das Arbeiten – im Grunde immer interdisziplinären wird und die 70-30-Regel nicht lebenslang gilt. Zudem: Ob Ingenieure immer nur z.B. konstruieren und BWLer immer nur z.B. handeln WOLLEN – intrinsisch zumal – bezweifle ich. Ebenso, dass die Motivation etwas ist, das im Laufe eines Berufslebens zwangsläufig immer gleich bleibt. Es gibt solche und solche, jedenfalls sehe ich das hier.
      herzliche Grüße Svenja Hofert

      • Stephan Dorath 6. Februar 2014 at 10:21 - Antworten

        Interdisziplinarität ist gut und wirksam in einem Akteur, der intrinsisch motiviert ist, die Disziplinen zu verbinden. Dafür gibt es z.B. den Wi.-Ing. als Prozesspromotor zwischen dem Macht- und dem Fachpromotor. Witte und Gemünden haben bereits vor Dekaden nachgewiesen, dass ein Prozesspromotor die interorganisationalen und innovativen Abläufe effizienter gestaltet. Seine Kenntnisse in beiden Disziplinen genügen jedoch gerade mal dem Anspruch der wechselseitigen Annäherung desjenigen der die Ressourcen verwaltet und desjenigen der die Ressourcen verbrauchen möchte. Er moderiert, übersetzt und verdeutlicht die Positionen und Notwendigkeiten der jeweiligen Parteien. Das heisst nicht, dass ein interdisziplinär aufgestellter Akteur in der Lage ist optimale Entscheidungen für die eine oder andere Seite zu treffen. Er hat schliesslich nur 50% von jeder Disziplin in sich vereint oder musste vielmehr 50% von jeder Disziplin weglassen. Analog kann ein Simultanübersetzer, der 10 Sprachen spricht, Texte übersetzen. Kognitiv nachvollziehen kann er tiefergehende Fachbeiträge deshalb noch lange nicht.
        Und es ist doch schon intuitiv einsehbar, dass ein Vollblut-Ing., der zu 100% seine Lebenslernzeit dafür aufwendet seine primären Fähigkeiten auszubauen und stets zu verbessern, der bessere Ing. ist, als jemand, der ungenügende 30% seiner Zeit damit verbringt sich über die komplexe Welt der Betriebswirtschaft Gedanken zu machen und sich nur zu 70% seiner Kernkompetenz widmet.

        Über die Zahlen kann man gerne streiten. Ob 70/30 oder 50/50 ändert jedoch nichts an der Tatsache, das die Kerndisziplin vernachlässigt wird und die Andere nur unzureichend viel Aufmerksamkeit erfährt.

  13. Witte 25. Februar 2014 at 22:49 - Antworten

    Also BWL und Ökonomie (VWL) mich hat es wahnsinnig interessiert. Ich habe es leidenschaftlich studiert und wollte die Welt aus dem Blickwinkel der Wirtschaft verstehen, aber auch das Handeln betrieblicher Organisationen in dieser Welt. Ich habe zwei Diplome und wäre nicht auf die Idee gekommen das mit einem technischen Ing. zu verbinden. Ich ticke ganz anders. Ich sehe meinen Beruf auch als deutlich abgegrenzte Profession gegenüber anderen Professionen und merke auch das viele Zusatz BWL Berufe inhaltlich nie diese Tiefe erreichen, wie ich sie studiert habe. Meine Kenntnisse in Statistik und mein Umgang mit Zahlen und die Fähigkeiten Makroökonomische Prozesse in unternehmerischen Denken einfließen zu lassen sind sehr gut geschult und ich kann mich dementsprechend fachlich ausdrücken, so dass ich wirklich einen Beruf ausübe. Ich glaube die Abwertung des BWL (Ökonomie) Studiums hat eher was mit dem Bachelor zu tun und das viele das Thema Wirtschaft vielleicht gar nicht mehr so geistig durchdringen. Aber es ein Beruf wie Jurist oder Lehrer mit entsprechenden Inhalten, die man nicht einfach so als Zusatz bekommen kann! Oder es ist nur halbgar.

    • Svenja Hofert 27. Februar 2014 at 11:41 - Antworten

      Hallo RW, richtig, es gibt natürlich Wirtschaftswissenschaftler aus Leidenschaft, die braucht es auch. Durch und durch Ökonomen. Aber die, die gemeinhin BL studieren, sind oft nicht wie Sie. Und das merkt man im weiteren Verlauf. LG SH

  14. Isabell S. 26. Februar 2014 at 11:04 - Antworten

    Sehr geehrte Frau Hofert,

    Ihre Artikel sind wirklich sehr gut und treffend.
    Ich selbst habe leider den Fehler begangen, BWL mit Schwerpunkt Personal zu studieren. Trotz sehr gutem Abschluss, Auslandssemester und Zusatzqualifikationen suche ich nun schon seit über einem halben Jahr nach einer Stelle.

    Eigentlich wollte ich keinen Master machen, doch ohne blind meine Jobchancen offensichtlich gering. Ich war bei einer Berufsberaterin, die mir riet noch einen Master in Personalmanagement zu machen. Das halte ich allerdings für keine gute Idee. Zu groß ist die Gefahr, dass ich mich danach in der gleichen Situation befinden werde.

    Ich bin bereit dazu, einen Master in einem anderen Bereich zu machen. Wobei ein Wechsel in einen anderen Bereich nur begrenzt möglich ist. Mit welchen konsekutiven Mastern hat man Ihrer Meinung nach die besten Chancen auf einen Job? Ich ziehe sogar in Erwägung, einen zweiten Bachelor in Wirtschaftsinformatik zu machen. Empfehlen Sie einen Zweitbachelor?

    Liebe Grüße
    IS

    • Svenja Hofert 27. Februar 2014 at 11:36 - Antworten

      Hallo IS, grundsätzlich ist der Master in Personalmanagement hier kein ganz falscher Rat gewesen, man müsste sich den CV ansehen – wie viele praktische Erfahrungen sind drin und welcher Art sind diese Halbes Jahr Suche ist noch nicht so viel für den Ersteinstieg. Allerdings würde ich immer irgendwie versuchen, praktische Erfahrungen zu gewinnen, entweder in einem sehr langen (6 Monate) Praktikum bei einem guten Unternehmen oder in einer Assistentenposition. LG und viel Erfolg beim Finden des Wunschjobs, Svenja Hofert

  15. N.T. 20. März 2014 at 23:38 - Antworten

    Hallo Frau Hofert,

    ich stimme Ihrem Artikel zu 100% zu. Endlich mal eine realistische Einschätzung und Benennung der Tatsachen, keine Beschönigungen…
    Nachdem ich einen mittelmäßigen Bachelor und einen Wiwi-Master beendet habe, bin ich nun seit November 2013 auf der Suche nach einer Einstiegsposition. Trotz der vielen Praxiseinsätze (Praktikum/Werkstudententätigkeit) in fünf internationalen börsennotierten Unternehmen habe ich nach 70 Bewerbungen immernoch keinen Einstieg gefunden. Zwar bekam ich mehrfach die Gelegenheit mich vorzustellen, doch meist scheitert es dann in der allerletzten Bewerbungsrunde bei einer 50:50 Chance. Ein Bewerbungsprozess gestaltet sich heutzutage wie ein Casting – man muss sich gegen Unmengen an Konkurrenten durchsetzen, zittern um in den Recall zu kommen und die Finals gewinnen…Nochmal BWL studieren? NEIN DANKE! Wer BWL trotzdem studieren möchte, dem kann ich nur empfehlen dies in einer Kombination mit den MINT Fächern zu tun.

    Vielen Dank für Ihren überaus zutreffenden Artikel!

  16. Michael Trattner 8. April 2014 at 17:37 - Antworten

    Hallo Frau Hofert,

    Ihr Artikel spricht mir aus der Seele. Ich bin im Vertrieb tätig und habe BWL mit Spezialisierung Marketing & Sales studiert. Leider habe ich den Fehler gemacht und bin nicht gleich nach meinem Studium in den technischen Vertrieb gegangen sondern war immer auf der kaufmännischen Seite unterwegs (B2C – Konsumgüter). Mittlerweile habe ich 8 Jahre Berufserfahrung im B2C Bereich. Da ich leider meinen Job verloren habe stehe ich jetzt vor der Problematik, dass die Anzahl der verfügbaren Jobs im B2C Bereich ständig abnimmt bzw. es in der Regel viele Bewerber um einen Job gibt. Leider habe ich keinerlei Erfahrungen mit Investitionsgütern im B2B, dort wo es auch nach meiner subjektiven Wahrnehmung mehr Jobs gibt.
    Jetzt bin ich stark am überlegen noch irgendein Studium oder eine Weiterbildung zu meinem BWL Studium dazu zu machen um mehr Profil zu bekommen und für den B2B Vertrieb interessanter zu werden.
    Hätten Sie hier vielleicht Vorschläge für mich? Was kann ich tun?

    Vielen Dank.

    MfG
    Michael Trattner

  17. Julian S. 10. April 2014 at 20:48 - Antworten

    Hallo Frau Hofert,

    ich bin gerade dabei, meine Bachelorarbeit zu schreiben, um dieses Jahr mein Duales Studium in BWL zu beenden. Vor ca. einem Jahr habe ich mit Gedanken darüber gemacht, wie ich denn nach meinem Abschluss fortfahren will. Da ich durch mein Studium einen sehr breiten und auch praktischen Einblick in die Wirtschaftswelt in einem anerkannten, international tätigen Unternehmen bekommen habe, konnte ich einige Bereiche aufgrund meiner Erfahrung nun ausschließen, die ich mir vor Antritt des Studiums noch sehr gut hätte vorstellen können. Ich bin nun zu der Entscheidung gekommen, einen technischen Master zu wählen, der mir die Qualifikation des Wirtschaftsingenieurs ermöglicht. Bevor ich diesen jedoch Beginne, werde ich ein sogenanntes GAP Year vor Beginn des Masters einlegen, um ein Praktikum in der Produktionsplanung zu absolvieren und einen längeren Aufenthalt im Ausland einzulegen.
    Da ich nach dem Abitur lediglich wusste, ich möchte in einem Wirtschaftsunternehmen tätig sein, aber nicht, ob es nun Marketing, Finanzwesen oder eben Produktionsmanagement sein soll, bin ich sehr zufrieden mit meiner Entscheidung, da ich so Gelegenheit hatte, mich mit den verschiedenen Bereichen auseinanderzusetzen. Deshalb finde ich eine sehr frühe Spezialisierung, wie es ihr Argument 2 vorschlägt, nicht allgemeingültig ratsam.
    Außerdem bin ich fest davon überzeugt, wer in einer führenden Position in einem Unternehmen tätig sein will, sollte ein umfassendes Verständnis vom großen Ganzen haben und nicht Inselbegabt in seiner Fachdisziplin sein. Wesentlich wichtiger als tiefes Detailwissen sind hier soziale Kompetenz, analytische Fähigkeiten und Persönlichkeit.
    Ich bin deshalb sehr zufrieden mit meinen Plänen, da ich so fachspezifisches KnowHow erlangen kann und mich spezialisiere, mir jedoch weiterhin als Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Technik ein vielseitiges Arbeitsumfeld erhoffe.
    Jedoch gebe ich Ihnen Recht in der Hinsicht, dass BWL oftmals als mittel zum Zweck ohne eigentliches Interesse gewählt wir, weil man eben “Geld verdienen will”. Dass das wenig zielführend ist, ist wohl klar. Zudem ist BWL auch nur sinnvoll in Kombination mit ausreichend Praxiserfahrung, da Theorie und Praxis wohl selten soweit auseinanderliegen, wie in diesem Studium.

    Viele Grüße

  18. Sinan 26. September 2014 at 18:02 - Antworten

    Hallo Frau Hofert,

    nach einigen Rückschlägen (gesundheitlich) im Leben habe ich es, nach einer (dementsprechend) verspäteten kaufmännischen Ausbildung sowie der Fachhochschulreife im Anschluss geschafft, mit 29 Jahren geschafft mich für ein Studium an einer Fachhochschule in Deutschland zu “qualifizieren”. 10 Jahre später als vorgesehen, aber es hatte seinen Grund.
    Bisher war ich immer auf dem Wirtschaftszweig, da mir Themen wie Politik, Wirtschaft, BWL, Rechnungswesen relativ einfach liegen. Da liegt die Wahl doch auf der Hand möchte man meinen, nämlich BWL, aber dem ist nicht so. Mein Alter, viele verschiedene Tätigkeiten gemacht aber keine einschlägige Erfahrung gesammelt zu haben bzw. Spezialisierung und das Wachstum der BWL-Absolventen sind Faktoren die mich negativ beeinflussen. Obwohl ich mir gut vorstellen kann, in Zukunft für einen Betrieb zu arbeiten der International vertreten ist (Besonders Deutschland-Türkei), da ich mit Sprachen und mit der erforderten Flexibilität komme.

    Andererseits bin ich der Meinung, dass es am Ende auf die Eigeninitiative ankommt und inwieweit man bereit ist die gewohnte Komfortzone zu verlassen bzw. diese auszudehnen.

    Eine wahre Alternative zu BWL fällt mir in meinem Fall auch nicht wirklich ein… Wie sehen sie meine Situation, im Bezug auf meines Alters und dem Vorhaben BWL zu studieren. Ein Wirtschaftsinformatik-Studium habe ich im 2. Semester beendet, das Programmieren interessierte mich und lag mir, jetzt bringe ich es mir privat bei, denn es zog mich dennoch zu BWL.

    Vielen Dank für den tollen Artikel. Freundliche Grüße, Sinan.

  19. Hermine Palmer 18. Dezember 2014 at 16:58 - Antworten

    Sehr geehrte Frau Hofert,
    Ihr Artikel hat mich zum Nachdenken, bzw. Bezweifeln meiner jüngsteren Entscheidungen gebracht. Aber hoffentlich kommt was positives daraus.

    Ich bin 23 Jahre, habe ein abgeschlossenes Architekturstudium hinter mir, ein 6-monatiges Architekturpraktikum und eine 2-jährige Berufserfahrung im Bereich des technischen Baumanagements.

    Für Architektur hatte ich mich in einem jungen Alter entschieden, aufgrund meiner praktischen Denkweise und gleichzeitig meiner Vorliebe für Kunst und Geisteswissenschaften.

    Hätte ich mich in einem späteren Alter entscheiden müssen, hätte ich einen BWL-Bachelor gemacht und einen Master in ‘Creative Industries’, so dass ich im Management irgendeiner Kultureinrichtung (oder in jedem möglichen kreativen Unternehmen) arbeiten könnte.

    Sales & Marketing ist auch etwas, was ich mir für mich vorstellen kann.

    Nun, versuche ich rauszufinden, wie ich von mir die ‘Architektur’ loswerde um in einem der o.g. Bereiche tätig zu werden und Management in jedem möglichen Bereich ausüben zu können und nicht nur in Real Estate.

    Leider kann ich weder einen relevanten Master machen (denn alle- oder fast alle, die ich mir angeguckt habe einen BWL-Bachelor brauchen), noch kann ich in einem kreativen Unternehmen arbeiten im Bereich Management, genau, weil man nicht versteht, was die Architektin da will.

    Deswegen habe ich mich neulich dafür entschieden, ein BWL- Fernstudium zu machen, so dass ich endlich dieses Zeugnis habe und nicht mehr in Architektur oder Real Estate begrenzt bin. Danach würde ich den o.g. Master in ‘Creative Industries’ machen.

    Also, ich komme zurück zu ihrem ersten Absatz:
    ”Wer in Vertrieb oder Marketing tätig werden will, profitiert unserer Erfahrung nach am meisten von einem technischen oder halbtechnischen Hintergrund, z.B. Wirtschaftsingenieurwesen, da ca. 70% der Stellen eher im B2B angesiedelt sind. ”

    So was erlebe ich in meinem Fall leider nicht. Alle Stellen sind für BWL-er ausgeschrieben, sogar Geisteswissenschaftler kommen einfacher zu Management Stellen als Architekten (und sogar mit Management Hintergrund).

    Ich beschäftige mich mit diesem Thema seit einem Jahr und keine Lösung scheint mir ideal zu sein. Ein weiterer Bachelor Abschluss (Vollzeit) würde dazu führen, dass ich mit 30 keine Berufserfahrung in dem Bereich habe, aber auf einen zu verzichten scheint meine Chance sehr zu verringern, später was zu finden, was mir wirklich gefällt.

    Ich wäre sehr dankbar, wenn Sie sich die Zeit für eine Antwort nehmen würden. Jeder Ratschlag von Ihnen könnte mir enorm helfen.

    Vielen Dank und freundliche Grüße

    • Svenja Hofert 20. Dezember 2014 at 15:06 - Antworten

      Hallo Frau Palmer, ich würde etwas berufsbegleitend machen, nicht-konsekutiv ginge ja auch ein MBA. Es ist richtig, dass es schwer ist aus der Architektur rauszukommen, es ginge möglicherweise über Kommunikations-/Werbeagenturen, die da etwas offener sind. Oder duale Wege suchen. In jedem Fall Praxis. mehr Studienabschlüsse helfen oft nicht mehr, sondern weniger. LG SH

  20. Melanie 29. Januar 2015 at 2:50 - Antworten

    Sehr geehrte Frau Hofert

    Ich befinde mich gerade in der schwierigen Situation mein Studium der Medienwissenschaft abzubrechen und entweder zu Medienwirtschaft oder Bwl an einer Fh wechseln zu wollen.
    Ich kann deswegen schon seit Wochen nicht schlafen und komme zu keiner klaren Entscheidung.
    Mein Studium will ich deshalb wechseln, da ich auch nach 3 Semestern nicht das Gefühl habe irgendetwas anderes außer der Fachgeschichte gelernt zu haben. Zudem fühle ich mich aus verschiedenen Gründen in der Stadt nicht wohl und möchte grundsätzlich etwas ändern.

    In der Schule war ich in Mathe (allg. Gymnasium, Ba-Wü) gut, aber Bwl als Nebenfach an der Uni war leider nur rechnen ohne Theorie bzw. Grundbegriffe. Ich würde auch sagen im Endeffekt falsch vermittelt, da man an der Uni Leute ja lieber schnell raushaut.
    Wenn ich Mathe verstanden habe, habe ich auch in der Schule gerne gerechnet.

    Grundsätzlich hat mich immer gestört, was ich denn mit “Medien” machen will. Journalismus trifft mittlerer Weile wegen den mauen Verdienst- und Anstellungsaussichten nicht mehr zu.
    Tatsächlich hoffe ich meine kreative Seite im Marketing später einbringen zu können, obwohl mir auch hier bewusst ist, dass man einiges analysieren bzw. Berechnen muss. Denke aber wenn man Interesse für das Produkt aufbringt, würde mir das Spaß machen.

    Nun ja zu Medienwirtschaft. Da wäre noch etwas Kreatives im Studium mit Bwl. Meine Sorge ist aber, dass das Bwl wieder zu WischiWaschi ist und nicht tief genug geht. Studenten der betreffenden Uni sind auf Nachfrage geteilter Meinung, zu dem oben erwähnten Problem.
    Ich persönlich habe eben gemerkt, dass bei vielen Praktika im PR/Marketing Bereich immer Bwler gesucht werden und nur manchmal Geisteswissenschaftler(wie gesagt zu Recht kann ich nicht mal sagen, was relevantes gekernt zu haben und der weitere Studienverlaufsplan bestätigt mich da leider).

    Bei rei em Bwl bin ich eigentlich darauf eingestellt, was auf mich zukommt, halte die Inhalte auch für sinnvoll, nur hoffe ich dass an der Fh Wirtschaftsmathe nicht ganz so brutal ist mit Logarithmus herleiten und so.

    Nun sagen manche reines Bwl sei besser, man braucht eine Grundlage sich später zu qualifizieren. Andere meinen es sei zu unspezifisch. Aber wie gesagt aus meinem Studium weis ich mehr oder weniger, dass auch immer weniger Leute Fernsehen schauen wollen und man mit dem Internet als Medienunternehmen selbst kaum Geld verdienen kann.

    Irgendwie scheint aber nichts was ich kann oder will irgendwie gefragt zu sein. Könnte ich mir tieferes, mathematisches Verständnis vom Himmel zaubern, ich würde was “Gescheits”, zu dem anscheinend nicht mal mehr Bwl zählt, studieren.

    Ich denke allerdings, dass es in Deutschland ja so viele Unternehmen gibt, dass doch auch viele Bwler gefragt sind, oder? Ich meine zumindest mehr, als all die im Verhältnis ebenfalls vielen Geisteswissenschaftler. Und so viel selber denken kann ich in meinem Studium jetzt nicht. Hausarbeiten MÜSSEN ja immer wieder geben, was irgendwer schon gesagt hat. Oder um gefragter Geisteswissenschaftler zu sein reicht nicht mal ein guter, für nen Master solls schon ein sehr guter Bachelor sein.

    Ich denke eben Bwl ist eine gute Grundlage und einen Job bekommt man heutzutage wahrscheinlich ohne Praxissemester eh nicht mehr.
    Eigrntlich ist der Hauptgrund zu wechseln später mal eine größere Chance auf ein gutes Einkommen zu haben. Interessiert hat much in der Schule eigentlich schon immer alles. Dementsprechend auch Wirtschaft. Nur will ich das, was ich jetzt anfange auch zu Ende bringen können. Im Oktober werd ich leider auch schon 23.

    Also ich weis, dass Sie mir da wahrscheinlich auch nicht so wirklich helfen können, aber vielleicht, war es auch mal gut mir das von der Seele zu schreiben. Die Wahl welches der beiden Fächer ich nehmen soll, wechselt sich zwar leider immer noch täglich. Zumindest die Fh-Bwler hatten eigentlich nichts an ihrem Studiengang auszusetzen. Ich will jetzt einfach was handfestes lernen, wo ich den Sinn gleich darin sehe.

    Das ewige Dilemma: Etwas das Spaß macht, aber später unglücklich über die schlechten Jobaussichten zu sein oder umgekehrt, bleibt wohl bestehen. Wie gesagt es geht auch eher um Sicherheit und Gehaltsaufstiegsmöglichkeiten. Bis zu diesem Blog war ich zumindes.t optimistisch mal überhaupt nen Job zu finden. Schwierigkeiten darin hatten in meinem Bekanntenkreis eher die Geisteswissenschaftler. Aber Bwler ja scheints auch. Dann bleibt die Frsge, wenn eh alles schlecht ist, warum nicht den vermeintluch “leichteren” Weg mit Medienwirtschaft. Obwohl ich ja rein faktisch glauben würde reines Bwl mit Praxissemester dann am besten 2-3 Jahre arbeiten und dann den Master wäre ein guter Plan, aber ja.

    Irgendwie ist mein Problem, dass ich wohl zu viel auf die Meinung anderer Leute gebe.
    Aber da ich ja Experte im Meinungseinholen(via Facebook in den Studiengangsgruppen) bin, kann eine weitere ja nicht schaden.

    Studienberatungen sind zwar auch hilfreich, nur sind die Studiengänge halt oft nicht, wie beschrieben. Erfahren muss man es wohl selbst…

    Naja bin trotzdem sehr gespannt auf Ihre Meinung.

    Liebe Grüße Melanie

  21. […] nach der Wirtschaftlichkeit ausgewählt werden sollte, daran scheiden sich seit jeher die Geister. BWL zu studieren ist auf jeden Fall kein Allerheilmittel – insbesondere dann nicht, wenn man sich auf Grund von fehlendem Interesse durch das Studium […]

  22. Alex Schneider 15. Juli 2015 at 7:07 - Antworten

    Hallo Frau Hofert!

    Ich weiß nicht ob sie meinen Beitrag noch lesen werden aber falls hätte ich eine Frage an Sie. Ich bin derzeit am Überlegen welchen Studiengang ich anfangen möchte und schwanke zwischen BWL und Psychologie. Bei Psychologie würde ich mich in Richtung Wirtschaft spezialisieren und bei BWL im Bereich Human Resources oder Marketing. Was würden Sie mir eher empfehlen im Bezug auf meine späteren Aussichten?

  23. Aykut Norris 3. August 2015 at 10:43 - Antworten

    Also ich finde, dass die Jobaussichten in der Relation der (großen) Anzahl der Studieninteressenten/Absolventen schon gerecht verteilt ist.

    Denn die Wirtschaft kann ja nichts dafür, dass fast jede/r vierte sich aus Perspektivlosigkeit für ein BWL Studium entscheidet.

    Und wer in der naiven Vorstellung lebt, dass bei einem Bachelor (Grundlagenkenntisse), die Firmen sich um einen reißen, ist selbst schuld.

  24. joshua 17. Februar 2016 at 5:08 - Antworten

    Sehr geehrte Frau Hofert,

    Ich würde Sie auch sehr gerne etwas fragen.Ich wollte eigentlich schon immer Wirtschaftspsychologie studieren.Leider ist der Nc in Bonn so hoch, dass ich da einfach nie reingefallen bin.Jetzt studiere ich Bauwirtschaftsingenieurwesen und habe leider das Gefühl ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu studieren.Die einzelnen Module bauen überhaupt nicht aufeinander auf und für die technischen Fächer verlangen so gut wie immer eine zu erbringenden StudienLeistung bevor man die Klausur schreiben darf.Es gibt null Praxis und inzwischen denkt man sich nur noch es geht um Credits sammeln. Ich möchte endlich vorankommen , aber durch die zwei klausur Blöcke plus die Korrekturzeit der kalusuren, die sogar oftmals über 2 Monaten geht verschwindet nach und nach die lust. Ich überlege jetzt momentan , ob evtl wirtschaftspsychologe oder energiewirtschaft mir helfen würden mit mehr Leidenschaft zu studieren .Was würden Sie mir empfehlen?? Meine Noten in Bauwirtschaft sind auch eher durschnitt als hervorragend.

  25. joshua 17. Februar 2016 at 5:26 - Antworten

    Ich würde gerne noch eine kleine Sache hinzufügen nachdem in seinem Fachbereich größtenteils wie Dreck behandelt wird und ständig nur gesagt bekommt schreib dieses fach nicht und dieses nicht das sind die durchfallquoten am höchsten vergeht die Motivation und Freunde oder nette Kommilitonen gibt es garnicht nur ,wenn jemand was braucht. Inzwischen haben sich auch schon so oft Ungerechtigkeiten ergeben wo ich mir denke ich möchte nur einen Abschluss schaffen .Mir geht es nicht nur ums Geld ich will glücklich sein und aus diesem Teufelskreis raus .

  26. Christopher 4. September 2016 at 20:52 - Antworten

    Ich musste mich über jahre hinweg für mein studium der medienwissenschaften rechtfertigen. In zeiten der digitalisierung erlebt dies eine renaissance. Durch viel arbeit und mut gelang auch mir ein job mit toller bezahlung. Sicher kein bankergehalt aber erfüllend, interessant und ernährt eine familie. Meine freundin war nie auf der uni und verdient fast ein drittel mehr als ich. Viele freunde aus dem bereich bwl haben karriere gemacht, viele aber auch nicht. Ich denke wenn die passion fehlt lässt auch das geld auf sich warten. Hingegen ein passionierter archäologe kann in gewissen fällen einem bwler ohne passion im leben davon ziehen. So erging es mir. Glg

  27. […] 3 schlagende argumente gegen bwl als erststudium. Liebe svenja, ja, in der tat ist bwl keine sehr clevere studienwahl heute zu tage. Ich war gerade an mutter eines abiturienten sehr gefordert, was die. […]

  28. […] 3 schlagende argumente gegen bwl als erststudium. Liebe svenja, ja, in der tat ist bwl keine sehr clevere studienwahl heute zu tage. Ich war gerade an mutter eines abiturienten sehr gefordert, was die. […]

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  33. […] 3 schlagende argumente gegen bwl als erststudium. Was besseres als die kombi informatik+philosophie kann ich mir ehrlich nicht vorstellen! Gibt es echt menschen, die das nicht sehen? Zuvor hat die kombi mathe. […]

  34. […] 3 schlagende argumente gegen bwl als erststudium. Ein wunderwunderwunderbares fazit! Danke dafür! Bei meinem geisteswissenschaftlichen studium atmen nun alle auf, nachdem ich in den letzten wochen einen konkreten. […]

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  36. Mel 9. Juli 2017 at 12:47 - Antworten

    Hallo,

    ich habe vor den Bachelor in BWL zu machen. (Habe vor kurzem den Fachwirt im Gesundheitswesen IHK) abgeschlossen. Nur will ich nicht den B.A Gesundheitsmanagement machen sondern mich breiter aufstellen. Halt mit Schwerpunkten: Health Care Management, Controlling und Wirtschaft und Steuern. Dass ich viele Soft Skills habe auch unter anderem durch meine Berufserfahrung (arbeite als MFA in einer Arztpraxis, mache nur Verwaltung etc) würde ich schon sagen auch durch Zusatzqualifikationen. Leider ist es mir zu langweilig und ich bin zu überqualifiziert für den Job. Ich finde es schwierig, da mich vieles interessiert und ich vielfältig bin, was eine Auswahl schwer macht….

  37. Steve 31. März 2018 at 15:07 - Antworten

    Sie haben absolut Recht, nicht zufällig studieren viele etwas anderes und holen sich die dort recht wichtige Quali BWL per Fernstudium, also schon berufsbegleitend, nach.

  38. Markus Ahnert 12. Dezember 2018 at 22:04 - Antworten

    Ich sehen das anders. Wenn man ins Top-Management will, sollte man heutzutage Wirtschaft oder Wirtschaftsinformatik studiert haben.
    Die Zeiten der Maschinenbauer und der Produktion von Gütern sind mehr und mehr vorbei.Es kommt mehr und mehr auf Dienstleistungen im Prozess- und Informationsbereich an
    In einer exponentiell immer schnelleren Umweltentwicklung ist die Verzahnung von Wirtschaft und IT das wichtigste. Und ein generalistischer Überblick ist da wichtiger denn je, um auf sich verändernde Umweltbedingungen vorallem schnell reagieren zu können.
    Ich meine – ich sprech da aus Erfahrung.

  39. ivan 14. März 2019 at 1:37 - Antworten

    kann mir bitte jemand seine ehrliche Meinung zum dem Studiengang BWL mit der spezialisierung auf rechnungswesen und controlling sagen? Würdet ihr sagen nach diesem Studiengang ist es schwer einen Job zu finden oder nicht?

  40. ivan 14. März 2019 at 11:53 - Antworten

    Ich würde sehr gerne eure Meinung zu BWL rechnungswesen/controlling hören.

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