woman-1733881_1280„Ich wollte immer schon Pilot werden.“ Oder: „Es war mein Kindheitstraum, Schauspieler zu sein und jetzt bin ich es.“ Glauben Sie daran, dass es solche Berufung als Konzept für alle wirklich gibt? Haben Sie sie vielleicht schon gefunden? Oder zweifeln Sie an sich, weil sie sich meilenweit davon entfernt sehen? Weil Sie nicht schon als Kind etwas wollten, was Sie dann schwungvoll realisiert haben? Zweifeln Sie nicht, suchen Sie nicht nach Berufung. Oft führt nicht ein Thema in einen Beruf, sondern die Persönlichkeit und die jeweils erreichte persönliche Ich-Entwicklungsstufe.

Ein Abgesang auf den Berufungs-Hype, denn…

Erster Akt: Die Suche nach Berufung ist nicht selten Flucht vor eigener Entwicklung und der Arbeitswelt.

Könnte mehr drin sein für mich? Unzufriedenheit im Job hat oft mit Konflikten zu tun, die im Zusammenhang mit der eigenen Entwicklung stehen. Beispielsweise möchten sich manche dem Wettbewerb und der Politik nicht stellen. Teilweise fehlen Erfolge und man schwimmt als zu kleiner Fisch im Teich, Anerkennung fehlt, oder der Beruf und das Ego passen nicht zusammen. Viele sind auch fixiert auf den Job als Identifikationsbringer. Es gibt zu wenig kognitive Anregungen, der Freizeitbereich liegt brach. Partnerschaftsprobleme werden oft mit der Suche nach Berufung verquickt. In diesen Fällen geht es oft nicht um das neue große Rad, sondern um eine kleine Schraube.

Ein zweiter Punkt liegt in der Arbeitswelt, wie sie sich derzeit gestaltet. Diese ist in Teilen hochgradig unattraktiv. Es gibt in der Digitalisierung extrem langweilige Jobs, etwa im Online-Marketing. Oft sind es Jobs, bei denen man „zwangsintrovertiert“ wird, so formulierte es mal ein Kunde. So suchen Berufserfahrene häufig – fast schon als Gegenbewegung – „was mit Menschen“. Diese Jobs liegen aber in anderen Bereichen und sind gewöhnlich schlechter bezahlt. So steckt man schnell in einem Dilemma: Die “Berufung” ist teuer, für Alleinverdiener oft nicht machbar.

Tipp: Karrierecoachs können  helfen, Brücken von alten zu neuen Themen im Lebenslauf zu finden. Sie können den Arbeitsmarkt aber nicht ändern – und dessen Entwicklung hin zu immer mehr Spezialisierung, die branchenfremde Bewerbungen – und “Berufungserfüllung” immer schwieriger macht.

Zweiter Akt: Mit Berufung lässt sich vor allem auch viel Geld verdienen, deshalb lohnt es sich, daran festzuhalten.

Berufung ist hochgradig kommerzialisiert. Es füllt auch die eigene Kasse, wenn man suggeriert, dass in jedem Menschen etwas schlummert, das schon seit Geburt da ist oder zumindest schon im Sandkasten in einem steckte. Oft kommt hier Coaching ins Spiel. Nach wie vor lässt sich mit Coaching-Ausbildungen viel Geld verdienen. Auf der Suche nach Berufung schauen sich die meisten nämlich nach dem Bekannten, dem Sichtbaren um. Viele sehen da eben Coaching. Was sie nicht sehen: Coach ist kein Beruf, man kann damit allein kein Geld verdienen und im privaten Markt sind mehr oder weniger ausschließlich jene erfolgreich, die gute Unternehmertypen sind.

Auch Gurus können vom Berufungs- (wahlweise Erfolg-) Versprechen gut leben, da sie – wie bei Narzissten üblich – Menschen um sich scharen, die sie bewundern… Perfekt, um das mit einem Ruf „du kannst das auch“ zu verbinden. Nur leider gar nicht realistisch für all die Follower, die weniger selbstverliebt sind. Und ihren eigenen Misserfolg dann auf sich selbst schieben. Klar doch.

Wer sich ernsthaft mit beruflicher Neuorientierung beschäftigt, muss auch die eigene Persönlichkeit betrachten. Und die ist mitunter ganz, ganz anders als die der Gurus, denen man folgt. Das bedeutet, man kann eben nicht alles realisieren, was diese geschafft haben. Und glauben Sie bloß nicht diesen Quatsch von „jeder nutzt nur 10% seiner Möglichkeiten“. Ein Mythos, stimmt einfach nicht. Wird aber gern als Anlocker genutzt.

Tipp: Karrierecoaching ist oft Karriereentwicklung, setzt also beim bisherigen Lebenslauf an. Sie darf nicht mit Versprechungen locken, sondern muss den Menschen abholen und bei seiner Suche begleiten. Da gehören Realitätschecks unbedingt dazu!

Dritter Akt: Berufung ist in Wahrheit oft Ich-Entwicklung.

Früh Berufene haben oft schon früh die Faszination von etwas entdeckt – nicht selten weil sie sozial eher am Rand standen. Sie haben schon als Jugendliche eine eigenwilligere – sich von der Gruppe abgrenzende – Persönlichkeit entwickelt, während die anderen noch im Mainstream mitschwammen. Das ist Ich-Entwicklung, hier mehr dazu.

In diesem Mainstream bewegen sich Berufsentscheidungen vor allem im Bereich dessen, was man kennt oder häufig sieht – oder eben bewusst dagegen (was strukturell dasselbe ist).  Viele schwimmen so vor sich hin. In der allgemeinen Unsicherheit geben Tests – vor allem Eltern – Sicherheit, die eigentlich gar nichts über Berufsfindung im jungen Alter aussagen, etwa der für diesen Zweck eher unpassende MBTI®.

Berufungsjünger für Spätberufene auf der anderen Seite propagieren die jederzeit mögliche Neuorientierung und fokussieren diese auf Interessen. Doch so wichtig diese sind, geht es doch auch und zuallererst um Persönlichkeitsentwicklung. Viele haben auch im Erwachsenenalter noch gar keinen reifen inneren Kern, folgen nicht wirklich eigenen Maßstäben, sondern denen von anderen. Unter diesem Vorzeichen lässt sich nichts Eigenes finden, da es dann auch nicht möglich ist, sich aus einer wirklich erwachsenen Perspektive für oder gegen etwas zu entscheiden.

Tipp: Beziehen Sie nicht nur Ihre Stärken mit ein, sondern auch Ihre Motive bzw. Bedürfnisse und Werte, aus denen sich eine Handlungsrichtung ableitet. All das sagt oft mehr über künftige Jobs aus als Themen und Interessen.

Vierter Akt: Berufung ist ein Opfer der Digitalisierung

Heute ist eine stetig wachsende Wissenstiefe für die Ausübung von Jobs nötig. Selbst Jobs im Kommunikationsbereich, nehmen wir agile Coaching, braucht ein tieferes fachliches und methodisches Know-how.  Man kann ein fehlendes Studium heute auch nicht mehr so leicht ausgleichen wie früher, das heißt bestimmte Naturwissenschaftler, Informatiker und Wirtschaftsingenieure sind klar im Vorteil.

Doch ein Studium reicht auch nicht aus, um ein Jobprofil rund zu machen. Um aus einem Mitarbeiter einen Data Scientisten zu machen benötigt man schätzungsweise drei bis fünf Jahre, Studium nicht eingerechnet. Viele Jobprofile sind zudem eng an eine Branche oder Firma gebunden, was Wechsel zunehmend schwierig macht – obwohl diese andrerseits gefordert sind.

Umorientierungen sind somit erheblich langwieriger, selbst ein Masterstudium von zwei Jahren reicht nur dann für einen Kurswechsel aus, wenn es spitz auf der vorherigen Erfahrung aufsetzt. Zudem sind die Profile vieler Neurorientierer problematisch, da nicht wenige aus Abbau- bzw. Vordigitalisierungs-Branchen kommen. Alternativen? Derzeit oft Ausbildungsberufe mit Nachwuchsmangel. Der Moderator Tobias Schlegel etwa sattelte zum Sanitäter umsattelte – gar nicht aus Not, sondern um einen inneren Ruf zu folgen (siehe fünfter Akt).

Tipp: Wege vom Akademiker-Job zum Azubi könnten und sollten Schule machen, da hier ein Neueinstieg anders als in digitalisierten Branchen schon mit einer zwei- oder dreijährigen Ausbildung möglich ist.

Dem Ruf oder der Berufung folgen?

Dem Ruf oder der Berufung folgen?

Fünfter Akt: Berufung ist in Wahrheit ein Lebensphasen-Ruf

Der Glaube daran, dass es so etwas wie eine Berufung gibt, geht auf eine amerikanische Counselor-Generation (Counselors liegen irgendwo zwischen Coach und Psychologe) zurück, die in den 1970er Jahren groß geworden ist. Dies war eine Zeit, in der es noch Berufe gab, Ausbildungszeiten kurz waren und die Komplexität begrenzt. Zu den bekannten Vertretern gehören etwa Richard Nelson Bolles und Barbara Sher, die mit Büchern wie „Wishcraft“ berühmt wurde. Bolles war vorher Pfarrer. Sein Glaube an Berufung erklärt sich religiös, ebenso wie der vieler anderer in diesem Segment. Aus göttlicher Perspektive kann Berufung natürlich  kaum hinterfragt werden.

Geht man weniger spirituell daran, etwa entwicklungspsychologisch, ist Berufung ein momentaner Ruf, der durch ein Bedürfnis ausgelöst ist, das mit 18 Jahren ganz anders ist als mit 50… Beispielsweise ist dieser Ruf mit 50 oft ganzheitlicher, wertegetriebener, mehr auf Lebensbalance ausgerichtet. Denn dann hat man auch meistens erkannt, dass Glück nichts mit Geld zu tun hat – sondern vor allem mit einem stabilen sozialen Umfeld, wie auch kürzlich eine Harvard-Langzeitstudie ergab (hier dazu Ted-Auftritt von Robert Waldinger). Und das fordert eben ganz andere Jobs, worauf die Arbeitswelt derzeit überhaupt nicht ausgerichtet ist.

Tipp: Der Ruf nach etwas Neuem, hat also viel mit den eigenen Gestaltungsmöglichkeiten zu tun. Es geht mitunter weniger darum, was man genau inhaltlich macht, als vielmehr um das passende Umfeld, das einem Möglichkeiten bietet, etwa in Sachen Flexibilität.

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Über Svenja Hofert

Svenja Hofert ist vielfache Bestsellerautorin, die sich im deutschsprachigen Raum über mehr als ein Vierteljahrhundert ein hohes Renommee als Vordenkerin für das Thema Zukunft von Arbeit und Führung erworben hat. Ihr Motto "Zukunft der Arbeit mit Sinn und Verstand". Dieses Blog besteht seit 2006 und wird nur noch gelegentlich gepflegt. Folgen Sie der Autorin, indem Sie Ihren kostenlosen Newsletter Weiterdenken  abonnieren. Auf  Linkedin können Sie der Autorin ebenso folgen und erhalten 14tätig die Weiterdenken Essentials.

16 Kommentare

  1. Henrik Zaborowski 17. November 2016 at 10:47 - Antworten

    Moin Svenja,

    vielen Dank, das ist der mit Abstand beste und klarste Artikel den ich seit langem zu dem Thema Berufung gelesen habe. Eben hart an der Realität und nicht so ein verklärender Blödsinn. Auf den reinzufallen auch ich immer mal wieder in Gefahr bin. Und dann kommen genau die Gedanken dazu so diffus hoch, die Du deutlich klarstellst. Jetzt brauche ich mich nicht mehr fragen, ob ich mit meiner diffusen Meinung richtig liegt 😉 Jetzt habe ich es Schwarz auf Weiß von der Experting! Top!
    Herzlichen Gruß,
    Henrik

  2. Regine Böttcher 17. November 2016 at 16:28 - Antworten

    Danke! 5 x “JA” und “Daumen hoch” !

  3. Steffen 17. November 2016 at 23:47 - Antworten

    Guten Tag Frau Hofert, ich weiss nicht, welcher “Teufel” sie geritten hat, aber das hier ist totaler Quatsch. Schade, dass Sie mit diesem Statement nach Aufmerksamkeit heichen und Kasse machen wollen. Nichts anderes ist das!! Ich kenne Beiträge von Ihnen, die sind genau das Gegenteil. Ok, man könnte sagen, Sie haben nun eben eine andere Meinung … Es geht doch um Sinn! Man(n)/frau lebt nur einmal!!

    • Svenja Hofert 18. November 2016 at 9:00 - Antworten

      Hallo S., was genau ist totaler Quatsch? Kasse mache ich damit überhaupt nicht, das hier ist ein rein ehrenamtlicher Blog, den ich – obwohl ich das könnte und die Zahlen das hergeben, mir ständig Geld angeboten wird – nicht kommerziell nutze und auch nicht bewerbe. Womit also mache ich Kasse? Mit meinem Blick auf den Arbeitsmarkt, den ja hier viele Coachs bestätigen? Mit meiner Einschätzung des Begriffs Berufung? Man sollte, wenn man sich schon äußert, dies auch konkret und argumentativ untermauert tun. ich bin eindeutig für Sinnsuche, diese ist jedoch nicht nur im Arbeitsleben zu suchen. LG Svenja Hofert

      • Axel Wimmer 26. Dezember 2016 at 19:00 - Antworten

        Servus Frau Hofert,
        ich bin über einen anderen Artikel (Zukunft der Arbeit…5 Weichenstellungen…) hier gelandet. Da gäbe es auch einiges zu sagen. Aber das setzt eine Ebene höher an. Ich will aber hier eine Bemerkung abgegeben, weil ich Ihre Ansicht nicht teile. Auch hier setzen Sie für mein Dafürhalten zu “tief” an. Alles was ich hier schreibe ist leider Opfer der Verkürzung. Aber klar. Ein Mittelschulabsolvent ist begrenzt in seiner Wahl. Ich glaube aber schon – und das mach ich auch mit meinen Kunden (viele junge Menschen), dass man Grundrichtungen für sich abstecken kann. “mit Menschen arbeiten”, “forschen mit Technik”, “rausgehen und überzeugen”, “Gesundheit als Berufsziel”, sind Big Five (wenn man das Modell heranziehen will) Trends, denen man nachgehen kann oder die man auch für das Finden einer Berufung nutzen kann. Wenn man klar vorausblickt, ist die Digitalisierung doch schon seit 20 Jahren da, ich weiß gar nicht warum soviel Wind gemacht wird. Es ist ja jetzt schon so, dass wir Arbeit so organisieren können, dass nur noch das übrig bleibt, was nur der Mensch machen kann. Da bleibt für Berufung wieder mehr Raum.

  4. Julitta Rössler 18. November 2016 at 6:50 - Antworten

    Vielen Dank für diese klare und an der Realität der Arbeitswelt orientierte Sicht.
    Als Resilienz-Coach habe ich immer wieder Klienten, die lieber gestern als heute ihre häufig tatsächlich sehr belastende berufliche Situation verlassen möchten. Ihr größter Wunsch an mich: Lieber Coach hilf mir raus und hin endlich zu dem, was mich ausmacht, zu meiner Berufung. Wenn ich es mit einem Investmentbanker mit gut gefülltem Bankkonto zu tun hab, kann ich über alles nachdenken. Üblicherweise sind meine Klienten aber mitten im “normalen” Leben und haben schlicht und einfach existenzielle Zwänge. Dann gilt es Plan B zu schmieden. Der bedeutet oft, sich mit der Realität anzufreunden, auch wenn sie nicht gut tut. Spätestens kommen Bedürfnisse und Werte ins Spiel. Da kann das dringendste Bedürfnis momentan schon mal ganz einfach die finanzielle Absicherung eines guten Ausbildungs- oder Studiumsstarts der Kinder sein, weil Werte wie Familie, Zugehörigkeit, Liebe, Sicherheit… von essenzieller Bedeutung sind. Auf diese Weise kann aus einem drückenden “ich muss, aber ich kann nicht mehr…” ein ” ich möchte hier noch eine Weile aushalten, weil es mir wichtig ist, …” werden. Das ist dann Akzeptanz und Annahme des Unabänderlichen, der einzige Weg wieder in die Selbstverantwortung. So können Energien frei werden, um sich z. b. In der Freizeit wieder mit neuen Themen zu beschäftigen. Wer weiß, vielleicht wird daraus irgendwann die Erfüllung der persönlichen Berufung. Damit bin ich wieder bei einem der zentralen Faktoren für Resilienz: Akzeptanz und Selbstversntwortung, eine wesentliche Basis für persönliche Entwicklung und Wachstum. Rsilienz ist Veränderungskompetenz in Reinstform und bedeutet immer auch, eine realistische Sicht auf die Realität einnehmen zu können, wie auch hier beschrieben. Danke.
    VG Julitta Rössler

    • Anne Wietschorke 18. November 2016 at 17:15 - Antworten

      Liebe Frau Hofert,

      jetzt lese ich schon seit einigen Jahren immer mal wieder Ihren BLOG und finde auch immer wieder sehr interessante und fundierte Artikel darin. In dem Fall möchte ich mich aber gerne zu Wort melden, weil Sie Barbara Sher erwähnen und die kenne ich nun zufälligerweise sehr gut. Sie spricht nie von Berufung, sondern eben von Talenten und Interessen. Was aber viel wichtiger ist: sie hat noch nie jemanden dazu aufgefordert, einfach den Beruf aufzugeben oder zu wechseln. Ganz im Gegenteil. Sie gehört ganz klar auch nicht in die Abteilung “Positives Denken”, “Glaub an dich selbst” usw. Da gibt es ganz andere und nach meiner Auffassung wirklich gefährliche Gurus – abgesehen davon ist Barbara Sher alles nur kein Guru. Sie hat aber klug erkannt, dass Menschen für persönliche Entwicklung etwas brauchen, was sie intrinsisch antreibt (wenn es denn die berufliche Situation nicht hergibt). Wo das ist, ist im Prinzip völlig egal und der Nebeneffekt ist oft der, dass es plötzlich im Job viel besser läuft; so ist jedenfalls meine Erfahrung und ab und zu ist sogar ein Seiteneinstieg drin, allerdings nach entsprechender Weiterbildung oder auch durch Kontakte. Aber ganz häufig wird das, was Sie vielleicht Berufung nennen, in den Bereich Freizeit, Ehrenamt, Weiterbildung verlagert und zwar immer verbunden mit den Werten und Bedürfnissen, die dahinter stehen. Das ist ein ganz wesentlicher Kern der Arbeit von Barbara Sher.

      Der Kommentar ist jetzt leider etwas länger geworden, als gedacht… war aber wichtig.

      Herzlichen Gruß
      Anne Wietschorke

  5. Ralf 18. November 2016 at 19:25 - Antworten

    Es stellt sich die Frage, wie sich die Findung der Berufung darstellen wird, wenn durch Industrie 4.0 Berufsgruppen wegfallen werden und wir das heute schon wissen. Man stelle sich vor, jemand schult aufwändig um, um festzustellen, das er zwar seinem Instinkt irgendwann im Leben gefolgt ist aber dann bitter der Digitalisierung zum Opfer fällt.

    • Jörg K. Unkrig 19. November 2016 at 19:16 - Antworten

      Lieber Ralf,

      das ist aus meiner Sicht kein neues Problem. Immer schon gab es Berufe, die aufgrund von Entwicklungen (Beispiel: Industralisierung) wegfielen. Mein Tipp: Beruflich nicht zu eng aufstellen und immer einen Plan B in der Hinterhand haben.

  6. Jörg K. Unkrig 19. November 2016 at 19:13 - Antworten

    Liebe Kollegin Hofert,

    guter Artikel zu einem Bereich, der gerade in der Karriereplanung meist wenig Beachtung findet, der aber für die Person und seine Entwicklung wichtig ist. Die Frage nämlich: “Was ist oder wo sehe ich meine Berufung? Was hat mich schon als Kind interessiert? oder eben: Was nicht?”

    Ich einem Punkt bin ich nicht ganz Ihrer Meinung: Als Coach kann man schon seine Brötchen verdienen. Es ist zwar kein klassischer Beruf, kann aber Berufung sein.

    Mit kollegialen Grüßen

    Jörg K. Unkrig

    • Svenja Hofert 20. November 2016 at 14:41 - Antworten

      Hallo Herr Unkrig, es geht eben meist nicht darum, was hat mich schon als Kind motiviert. Mein Artikel soll motivieren, gerade DAS mal zur Seite zu lesen und anders zu denken. Es kann ein Aspekt sein, aber einer von sehr vielen. Als Coach kann Geld verdienen, wer gleichzeitig eine Unternehmerpersönlichkeit ist und dann ist er/sie oft kein klassischer Coach. LG Svenja Hofert

  7. Markus Väth 23. November 2016 at 13:08 - Antworten

    Liebe Frau Hofert,

    klasse Artikel. Ein Punkt beschäftigt mich: Ich sehe diesen masochistischen Trend zur Spezialisierung in Studium und Beruf auch, besodners von Seiten der Unternehmen, die glauben, ein superenges Studium führe passgenau in die Kompetenz. Mitnichten. Sobald nämlich das Anforderungsprofil geändert wird, schreit man nach einem neu designten Schmalspur-Bachelor. Ein Spiel ohne Ende.

    Deshalb liegt für mich mit die größte Herausforderung in einem Umbau des Bildungssystems, das persönliche “Umbildung” über mehrere Lebensphasen leichter macht – Berufung hin oder her.

  8. […] Das Märchen von der Berufung: Ein Abgesang in 5 Akten | Persönlichkeitsentwicklung und Karriere ne… […]

  9. Alexandra Czerny-Bohn 9. Januar 2017 at 23:03 - Antworten

    Hallo Frau Hofert,
    danke für diesen klaren Artikel. Auch ich treffe über meine Arbeit immer wieder auf Menschen, die ihre Berufung oder Lebensaufgabe in ihrer Arbeit suchen. Damit wird die Messlatte an einen Beruf oder eine Arbeitsstelle sehr hoch gelegt und manch’ einer bleibt untätig aus Angst, es könnte nicht die eine, wahre Aufgabe sein. Besonders schwierig wird es auch, wenn die einmal gefunden geglaubte Berufung aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausgeübt werden kann. Dann ist die berufliche Neuorientierung für diese Menschen besonders anstrengend und oft ein langer Weg.

  10. […] Thema Berufung „Berufung – ein Abgesang in 5 Akten“ habe ich bereits hier geschrieben. Auch den diese Woche erschienen Xing-Artikel von Bernd Slaghuis […]

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